Near Field Communication (kurz: NFC) ist eine Technologie, die es schon seit vielen Jahren gibt, die aber erst seit Kurzem in kundenorientierten Endgeräten – zum Beispiel im Bereich des kontaktlosen Bezahlens oder der Identitätsprüfung – eingesetzt wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Nahfeldkommunikation ist, warum sie oft mit RFID verwechselt wird und welche 10 Anwendungsbeispiele es gibt, einschließlich der Anwendung im Bereich der Identitätsverifizierung.
Definition: Was ist Near Field Communication (NFC)?
Near Field Communication (auf Deutsch: Nahfeldkommunikation) ist eine Technologie, die es NFC-fähigen Geräten ermöglicht, Informationen und Daten drahtlos über kurze Entfernungen auszutauschen. Damit können die beteiligten Geräte ähnlich wie bei Bluetooth kontaktlos miteinander kommunizieren.
Beim Datenaustausch sind immer 2 Komponenten beteiligt:
- Aktiv vs. Passiv: Ein Gerät mit NFC-Chip wie ein Smartphone ist der aktive Sender – es stellt die Verbindung her, liest die übertragenen Daten und verarbeitet sie. Den passiven Part übernimmt der NFC-Chip selbst.
- Aktiv: Sind 2 Geräte miteinander verbunden, die beide aktive NFC-Transmitter sind, spricht man vom aktiven Modus.
- Passiv: Wird ein aktiver mit einem passiven Sender verbunden, spricht man vom passiven Modus.
Wie funktioniert die Nahfeldkommunikation?
Die Nahfeldkommunikation funktioniert in 3 Modi:
- Peer-to-Peer (aktiv): Im Peer-to-Peer-Modus können 2 NFC-fähige Geräte Daten untereinander austauschen.
- Reader/Writer (aktiv): Im Reader/Writer-Modus kann ein NFC-fähiges Gerät Informationen von einem NFC-Tag oder einer Karte lesen.
- Kartenemulation (passiv): Im Kartenemulationsmodus kann ein NFC-fähiges Gerät eine NFC-Karte emulieren, z. B. eine Kreditkarte oder eine Zugangskarte.
NFC-Tags sind kleine Chips, die in Produkte integriert oder auf Etiketten aufgedruckt werden können. NFC-Tags enthalten Informationen, die von einem NFC-fähigen Gerät gelesen werden können. Die Tags können zur Speicherung einer Vielzahl von Informationen verwendet werden, z. B. Website-URLs, Kontaktinformationen oder sogar kleine Datenmengen. |
Der Unterschied zwischen NFC- und RFID-Technologie
Die Begriffe NFC und RFID werden oft synonym und damit falsch verwendet. RFID (Radio Frequency Identification) ist eine Technologie, die Radiowellen zur Kommunikation zwischen Geräten verwendet, in der Regel über eine Entfernung von einigen Metern.
Der Hauptunterschied zwischen Near Field Communication und Radio Frequency Identification ist die Reichweite, über die sie kommunizieren können. Die Nahfeldkommunikation – wie der Name schon sagt – ist für die Kommunikation über kurze Entfernungen konzipiert, während RFID eine größere Reichweite hat.
NFC ist auch schneller als RFID, da es Daten mit einer Geschwindigkeit von 424 kbit/s übertragen kann, während RFID normalerweise eine Datenübertragungsrate von 106 kbit/s hat.
Die Nahfeldkommunikation wird häufig für kontaktlose Zahlungen mit Systemen wie Apple Pay und Android Pay verwendet. Es wird auch in einigen öffentlichen Verkehrssystemen eingesetzt, z. B. bei der Oystercard in London. RFID wird in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, z. B. in kontaktlosen Schlüsselanhängern, Sicherheitssystemen und der Bestandsverwaltung.
Einen tieferen Einblick in diese Unterschiede erhalten Sie bei Blue Bite, einem Unternehmen, das direkt mit NFC- und RFID-Technologien arbeitet. RFID ist "artikelorientiert" und verbessert gedruckte Barcodes, während NFC "benutzerorientiert" ist und QR-Codes verbessert.
Die Vorteile der Nahfeldkommunikation
Mit der Weiterentwicklung der Nahfeldkommunikation werden sich wahrscheinlich neue und innovative Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Hier sind 5 Gründe, warum wir glauben, dass die Nutzung weiter zunehmen wird:
- Sie ist sicher. Übertragungen haben eine kurze Reichweite, so dass Sie mehr Kontrolle darüber haben, wie Sie mit der Technologie umgehen.
- Sie ist vielseitig. Sie kann problemlos in einer Vielzahl von Branchen und Situationen eingesetzt werden.
- Sie ist offen und basiert auf Standards. Universelle Standards bieten den Kunden mehr Auswahl und führen zu stabilen Systemen.
- Sie funktioniert mit verschiedenen Systemen. Beispielsweise funktioniert die Nahfeldkommunikation auf Smartphone-Basis bereits mit bestehenden kontaktlosen Kartentechnologien.
- Es gibt Arbeitsgruppen, die an der Einführung dieser Technologie arbeiten. Near Field Communication hat mehrere Organisationen, die hauptsächlich von der Industrie geleitet werden und hinter den Kulissen an der Verbreitung von NFC arbeiten, z. B. das NFC-Forum.
Wie sicher ist die Datenübertragung mit Near Field Communication?
Keine Technologie ist zu 100 % sicher vor Betrug. Auch bei der Verwendung von Near Field Communication ist ein Datendiebstahl theoretisch möglich. Dazu müsste sich aber die verantwortliche Person in unmittelbarer Nähe des Gerätes befinden. Die geringe Reichweite ist hier ein klarer Vorteil, da ein Fremdzugriff auf die Datenübertragung sehr unwahrscheinlich ist. Gerade im Vergleich zur Datenübertragung, z. B. über eine WLAN-Verbindung, bietet die Nahfeldkommunikation eine erhöhte Sicherheit.
Letztlich kommt es auf den Nutzungskontext der Funktion an. Wenn Sie beispielsweise eine Kredit- oder Bankkarte nutzen, mit der Sie gelegentlich ohne PIN-Eingabe bezahlen, sollte diese nicht in fremde Hände gelangen. Wenn Sie mit Ihrem Smartphone kontaktlos bezahlen möchten, empfiehlt es sich zudem, ein Antivirenprogramm zu verwenden, damit ein möglicher Virus auf dem Smartphone keinen Zugriff auf die im NFC-Chip gespeicherten Kreditinformationen erhält.
10 Anwendungsbeispiele: Wie wird Near Field Communication eingesetzt?
Die Nahfeldkommunikation ist eine vielseitige Technologie, die in den verschiedensten Bereichen eingesetzt wird, z. B. im Einzelhandel, im Transportwesen und im Bankwesen. Hier sind 10 Anwendungsbeispiele:
- Kontaktlose Zahlungen: Near Field Communication wird beim kontaktlosen Bezahlen mit dem Smartphone eingesetzt, bei dem man statt der Kreditkarte das Handy an ein Terminal hält, um zu bezahlen. Sie wird aber auch für das kontaktlose Bezahlen mit Karte verwendet.
- Öffentlicher Nahverkehr: Die Nahfeldkommunikation zum Bezahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein sehr praktischer Anwendungsfall. Mit ihr können Fahrgäste ihren Fahrpreis bezahlen, indem sie ihr NFC-fähiges Gerät (Fahrkarte oder Smartphone) kurz an einen Fahrkartenleser halten.
- Kontrollierter Zugang: In einem kontrollierten Zugangssystem, z. B. an Arbeitsplätzen, in Hotelzimmern oder Fitnessstudios, wird die Technologie zum Lesen eines NFC-Tags verwendet, der an einem Objekt angebracht ist. Der NFC-Tag enthält Informationen, die den Zugang zu dem Objekt steuern und die von einem Lesegerät gelesen werden können, das mit einem Kontrollsystem verbunden ist.
- Reisen: Die meisten Reisepässe enthalten einen NFC-Chip, der von NFC-Hardware gelesen werden kann. Das ist eine große Verbesserung für die Reisebranche, da es zu schnelleren Grenzübergängen und kürzeren Umsteigezeiten in Flugzeugen geführt hat.
- Körperimplantate: NFC-Chips können in den Körper von Menschen oder Tieren implantiert werden, um Informationen zu speichern, die von einem Lesegerät gelesen werden können. Der Chip kann beispielsweise zum Öffnen von Türen oder zum Bezahlen verwendet werden, aber auch medizinische Informationen wie Allergien oder Medikamente können gespeichert werden.
- Eingebettete Erlebnisse: Kunstmuseen wie das Museum of London nutzen Near Field Communication, um ihre Exponate digital aufzuwerten. Durch das Scannen eines Chips mit dem Smartphone können Besucher zusätzliche Informationen abrufen.
- Produktauthentifizierung: NFC-Chips können in Luxusgüter integriert werden, um diese vor Fälschungen und Nachahmungen zu schützen.
- Aufgabenoptimierung/Verwaltung von Gütern: Die Nahfeldkommunikation kann helfen, Aufgaben oder die Logistik zu optimieren, indem sie die Verfolgung und Verwaltung erleichtert. Durch den Einsatz von NFC-Tags kann ein Benutzer schnell und einfach feststellen, was wann zu tun ist.
- Intelligente Häuser: Intelligente Häuser nutzen die Nahbereichskommunikation, um mit Geräten zu kommunizieren und das Leben zu erleichtern. Die Technologie ermöglicht es Geräten, miteinander zu kommunizieren, ohne dass eine physische Verbindung erforderlich ist.
- Identitätsprüfung: Die NFC-Identitätsprüfung ist eine zuverlässige Methode zur sicheren Identitätsbestätigung. NFC-Chips in Dokumenten wie Personalausweisen oder Reisepässen ermöglichen eine schnelle und präzise Überprüfung. Mit einer Genauigkeit von 99,9 % erhöht die NFC-Identitätsverifizierung die Fälschungssicherheit im Vergleich zu visuellen Scans, die nur gedruckte Informationen prüfen. Zudem kann das Zertifikat des ausstellenden Landes validiert werden, was die Sicherheit weiter verbessert. Der benutzerfreundliche Prozess erfordert lediglich die Berührung des Dokuments mit einem Lesegerät für eine schnelle Identitätsprüfung.
Wie funktioniert die NFC-Identitätsverifizierung?
Die NFC-Identitätsverifizierung beruht auf der Kommunikation zwischen NFC-fähigen Geräten, die mit speziellen NFC-Chips ausgestattet sind. Diese Chips ermöglichen den Datenaustausch auf kurzen Distanzen von bis zu 10 Zentimetern. Die Verbindung wird hergestellt, indem zwei NFC-fähige Geräte – beispielsweise ein Smartphone und ein NFC-Tag – nah aneinander gehalten werden oder sich berühren.
Die in den Geräten integrierten Chips nutzen ein schwaches elektromagnetisches Induktionsfeld, um Daten zu übertragen. Near Field Communication ermöglicht eine schnelle und sichere Kommunikation zwischen den Geräten, ohne dass eine separate Stromversorgung erforderlich ist. Sie ist daher bestens für Anwendungen geeignet, die eine schnelle Authentifizierung und Datenübertragung erfordern – etwa bei einer Identitätsprüfung.
NFC-Identitätsprüfung mit PXL Vision
PXL Vision bietet modernste Verifikationsmöglichkeiten über Near Field Communication. Diese innovative Technologie ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, Identitäten auf sichere und bequeme Weise zu überprüfen. Durch den Einsatz der Nahfeldkommunikation können Kunden biometrische Daten und Identifikationsinformationen sicher auslesen und übertragen, was die Identitätsprüfung auf ein neues Niveau hebt.
PXL Vision setzt auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Near Field Communication, um Unternehmen dabei zu unterstützen, effiziente und vertrauenswürdige Identitätsverifizierungsprozesse zu implementieren und so die Bedürfnisse ihrer Kunden bestmöglich zu erfüllen.
Ablauf einer NFC-Identitätsverifizierung mit PXL Vision
Eine NFC-Identitätsverifizierung dauert bei PXL Vision nur 2–3 Minuten:
- Als ersten Schritt wird die Vorder- und Rückseite des Identitätsdokumentes mit der Smartphone-Kamera gescannt.
- Im zweiten Schritt startet die NFC-Identitätsverifizierung über die PXL Vision NFC Instant App (Android) bzw. den PXL Vision NFC App Clip (iOS): Indem der Ausweis an die Rückseite des Smartphones gehalten wird, werden die Daten aus dem Chip ausgelesen und validiert.
- Die übertragenen Informationen werden mit dem zu Beginn eingescannten Ausweisdokument verglichen.
- Zur Erhöhung der Sicherheit wird die NFC-Identitätsverifizierung mit einer biometrischen Authentifizierung in Form eines Selfie-Videos kombiniert. Das gescannte Gesicht wird dabei mit den im Chip gespeicherten Gesichtsdaten abgeglichen.
Sie interessieren sich für die NFC-Identitätsprüfung? Dann kontaktieren Sie uns.
Die meisten modernen Smartphones sind NFC-fähig. Um herauszufinden, ob Ihr Handy NFC unterstützt, können Sie in den Einstellungen Ihres Geräts nach den NFC-Optionen suchen: Dort können Sie die NFC-Funktion aktivieren oder deaktivieren.
Die NFC-Verbindung kann durch einen zu großen Abstand, aber auch durch bestimmte Materialien blockiert werden. Generell sollte sich für eine erfolgreiche NFC-Verbindung nichts zwischen den zwei Geräten oder Komponenten befinden und die kurze Reichweite beachtet werden.
Bluetooth hat eine größere Reichweite im Vergleich zu NFC. Bluetooth kann in der Regel über mehrere Meter bis zu mehreren Dutzend Metern funktionieren, während NFC auf sehr kurze Entfernungen (wenige Zentimeter bis etwa 10 Zentimeter) begrenzt ist. Dazu kommt, dass Bluetooth höhere Datenübertragungsraten liefert. Es wird zum Beispiel oft für drahtlose Kopfhörer oder Lautsprecher verwendet.
Die Datenübertragungsgeschwindigkeit von NFC beträgt etwa 424 kbit/s.
Bei NFC sind einige Sicherheitsmaßnahmen wie die kurze Reichweite implementiert, die es erschwert, Daten zu stehlen. Dennoch sollten sensible Informationen verschlüsselt und eine unerlaubte Kommunikation zwischen den Geräten verhindert werden. Es ist wichtig, dass die NFC-Funktion bei Nichtgebrauch deaktiviert ist, um unberechtigten Zugriff zu verhindern.