Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl stellt eine zunehmend ernste Bedrohung dar. Die digitale Identität ist heutzutage ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens und ein wertvolles Gut, das ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle ist. Je mehr persönliche Daten im Internet kursieren, desto größer wird das Risiko, Cyberkriminalität zum Opfer zu fallen. 

Der 2023 Norton Cyber Safety Insights Report verdeutlicht eine alarmierende Realität: Im Jahr 2022 wurden weltweit 47,5 Millionen Erwachsene Opfer von Identitätsdiebstahl – also etwa jeder Siebte. Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass 76 % der Betroffenen finanzielle Verluste hinnehmen mussten. 

Solche Zahlen verdeutlichen: Identitätsdiebstahl ist nicht nur ein theoretisches Risiko, sondern eine reale Gefahr. Nicht ohne Grund stiegen laut Statista die weltweiten Ausgaben für Cybersicherheit zuletzt jedes Jahr kontinuierlich um fast 10 % an. Der Schutz digitaler Identitäten wird dabei immer wichtiger. Unternehmen und Privatpersonen müssen gleichermaßen proaktiv handeln, um sich vor den Folgen zu schützen. Effektive Identitätsverifizierungsverfahren bieten dabei eine wichtige Präventivmaßnahme.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl ist eine verbreitete Form von Cyberkriminalität, bei der Täter die persönlichen Daten einer Person illegal erlangen, um sich fälschlicherweise als diese auszugeben. Das Ziel dabei ist oft der finanzielle Missbrauch. Die Ursachen können zum Beispiel Phishing, Malware-Infektionen oder Datenlecks sein.

Ein beispielhaftes Szenario: Ein Angreifer verschafft sich Zugang zu sensiblen Informationen wie Namen, Bankdaten oder Kreditkartennummern. Mit diesen gestohlenen Daten führt der Täter dann unerlaubte Handlungen durch, etwa um eine Kreditkarte zu beantragen oder einen Handyvertrag unter fremdem Namen abzuschließen. Die Konsequenzen können einen erheblichen finanziellen Schaden für das Opfer verursachen und sind oft schwer rückgängig zu machen. 

Davon abgesehen kann der Identitätsdiebstahl auch für das betroffene Unternehmen oder die Organisation schwerwiegende Auswirkungen haben. Rufschädigung, finanzielle Einbußen, rechtliche Probleme, Vertrauensverlust bei Kunden und Partner sind nur einige der Folgen. Es erfordert meist intensive Bemühungen, das Unternehmensimage wiederherzustellen. Deswegen ist es entscheidend, Identitätsdiebstahl von vornherein nicht entstehen zu lassen.

Welche Branchen sind betroffen?

Identitätsdiebstahl kann jede Branche treffen, doch insbesondere Sektoren wie Finanzdienstleistungen oder das Gesundheitswesen sind aufgrund der Sensibilität der von ihnen verwalteten personenbezogenen Daten besonders gefährdet.

  • Finanzbranche: Die Finanzbranche ist am stärksten betroffen. BaFin warnte zuletzt vor mehreren Fällen von Identitätsdiebstahl. Täter nutzen gestohlene Identitäten, um unberechtigten Zugang zu Bankkonten oder Kreditkarten zu erhalten.
  • Versicherung: In der Versicherungsbranche können Fälle auftreten, in denen Versicherungsansprüche auf falschen Namen geltend gemacht werden.
  • Glücksspiel: Im Glücksspielsektor werden gestohlene Identitäten häufig dazu verwendet, um Altersgrenzen zu umgehen.
  • Online-Dating: Online-Dating-Plattformen sind ein besonders beliebtes Ziel. Kriminelle erstellen gefälschte Profile, um Vertrauen zu gewinnen und finanzielle Informationen von ihren Opfern zu erschleichen.
  • Mobilität: In der Mobilitätsbranche werden gestohlene Identitätsdaten dazu genutzt, um Fahrkarten zu buchen oder Mietfahrzeuge zu reservieren.
  • Healthcare: Im Gesundheitswesen werden persönliche Daten etwa für den Kauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten missbraucht.

Welche Arten von Identitätsdiebstahl gibt es?

Es gibt mehrere Formen des Identitätsdiebstahls, die von der einfachen missbräuchlichen Nutzung persönlicher Daten bis hin zu komplexen Betrugsstrategien reichen.

  • Finanzieller Diebstahl: Dies ist die häufigste Form, bei der Täter persönliche Informationen wie Sozialversicherungsnummern, Kreditkarten- oder Bankkontodaten stehlen, um finanziellen Gewinn zu erzielen.
  • Fake Profile: Cyberkriminelle erstellen gefälschte Profile oder Konten, um sich als eine andere Person auszugeben. Diese Fake Profiles werden in sozialen Netzwerken, Dating-Plattformen oder anderen Online-Diensten verwendet, um persönliche Informationen zu sammeln.
  • Diebstahl von Personalausweisen: Werden physische Identifikationsdokumente wie Personalausweise gestohlen, können sich Betrüger als die betroffene Person ausgeben und Verträge abschließen, Bankkonten eröffnen oder Kreditkarten beantragen – sofern keine strenge Identitätsprüfung existiert.
  • Online-Shopping-Betrug: Identitätsdiebe erstellen neue Online-Shopping-Konten im Namen einer anderen Person für betrügerische Aktivitäten.
  • Identitätsdiebstahl von Kindern: Da Kinder in der Regel keine Kreditberichte oder Bonitätsbewertungen besitzen, können ihre identitätsbezogenen Informationen genutzt werden, um Konten zu eröffnen, die jahrelang unbemerkt bleiben können.
  • Synthetischer Identitätsdiebstahl: Eine Umfrage unter Experten für Betrugsbekämpfung zeigt, dass Unternehmen vor allem von fortgeschrittenem Identitätsbetrug betroffen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass 46 % der Befragten bereits Erfahrungen mit synthetischem Identitätsdiebstahl gemacht haben. Dabei werden echte Identitätsdaten mit gefälschten Daten kombiniert, beispielsweise eine gefälschte Sozialversicherungsnummer mit einem echten Namen und einer echten Adresse.

Wie kommt es zu Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl kann durch eine Vielzahl von Methoden erfolgen, wobei der Kreativität der Täter bei der Entwicklung neuer Methoden scheinbar keine Grenzen gesetzt sind.

  • Phishing: Beim Phishing verwenden Angreifer gefälschte E-Mails, Textnachrichten oder Websites, um persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartennummern von ahnungslosen Opfern zu stehlen.
  • Hacking: Hacking bezieht sich auf den unbefugten Zugriff auf Computersysteme oder Netzwerke, um illegal an Daten zu gelangen.
  • Datenleck: Datenlecks treten auf, wenn sensible Daten aus einer Organisation oder einem Unternehmen unabsichtlich oder durch böswillige Handlungen hinausgelangen. 
  • Deepfakes: Deepfakes sind gefälschte Fotos oder Videos, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt wurden, um Personen zu imitieren und in falschen Situationen darzustellen.
  • Skimming: Beim Skimming installieren Kriminelle Geräte an Geldautomaten oder Zahlungsterminals, um sensible Daten von Kredit- oder Debitkarten zu erfassen.
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Was tun bei Identitätsdiebstahl?

Bei Verdacht auf Identitätsdiebstahl ist schnelles Handeln gefragt. Folgende Schritte sollten unternommen werden:

  1. Identitätsdiebstahl prüfen: Um einen Identitätsdiebstahl überhaupt zu erkennen, ist es ratsam, regelmäßig Finanzunterlagen zu kontrollieren und auf Anzeichen wie Zahlungsaufforderungen für nicht getätigte Bestellungen, Schreiben von Inkassounternehmen oder unbekannte Abbuchungen zu achten. Unternehmen können ihre internen Sicherheitssysteme nutzen, um Unregelmäßigkeiten bei Mitarbeiter- oder Kundendaten schnell zu identifizieren.

  2. Meldung bei der Polizei: Bei Verdacht auf Identitätsdiebstahl ist es wichtig, sofort die Polizei zu kontaktieren und eine Strafanzeige zu erstatten, um den Vorfall zu dokumentieren und rechtliche Schritte einzuleiten.

  3. Kreditinstitute benachrichtigen: Es ist entscheidend, so schnell wie möglich die betroffene Bank oder das Kreditkartenunternehmen über einen möglichen Datenbruch zu informieren und die Sperrung der betroffenen Karten oder Konten zu beantragen, um weitere unbefugte Transaktionen zu unterbinden. Unternehmen sollten auch ihre Finanzpartner informieren, falls Unternehmenskonten betroffen sind.

  4. Passwörter/PINs kritischer Accounts ändern: Bei einem Identitätsdiebstahl müssen umgehend die Passwörter oder PINs aller betroffenen Accounts wie Online-Banking oder E-Mail geändert werden. Unternehmen sollten alle Zugangsdaten zu internen Systemen und sensiblen Datenbanken aktualisieren, um zusätzlichen Schaden zu vermeiden.

Wie kann ich mich vor Identitätsdiebstahl im Internet schützen?


Die beste Präventivmaßnahme ist, Identitätsdiebstahl erst gar nicht entstehen zu lassen und proaktiv dagegen vorzugehen.


Das können Privatpersonen tun:


    • Sicherheitssoftware und Systemupdates installieren: Anti-Viren- und Anti-Malware-Programme schützen vor schädlicher Software, während aktuelle Betriebssysteme Sicherheitslücken schließen.
    • Starke Passwörter verwenden: Passwörter sollten für jeden Online-Account einzigartig sein und aus einer Kombination von Buchstaben, Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. 
  • 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren: Neben komplexen Passwörter ist eine zusätzliche Bestätigungsmethode wie SMS-Code, biometrische Authentifizierung oder zusätzliche Authentifizierungs-Apps eine sichere Zusatzmaßnahme.
  • Kontoauszüge regelmäßig überprüfen: Bank- und Kreditkartenauszüge sollten auf unautorisierte Transaktionen hin überwacht werden.
  • Persönliche Informationen vorsichtig preisgeben: Persönliche und sensible Daten sollten nur auf seriösen Websites unter Nutzung eines sicheren Netzwerkes eingegeben werden.
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Das können Unternehmen tun:

  • Identitäten prüfen: Unternehmen müssen Identitäten sorgfältig verifizieren und sichergehen, dass Personen tatsächlich die sind, die sie vorgeben zu sein, um gegen betrügerische Aktivitäten und Identitätsmissbrauch vorzugehen.
  • Robuste Sicherheitsprotokolle implementieren: Dazu gehören die Verschlüsselung von Daten, sichere Netzwerke und regelmäßige Sicherheitsaudits.
  • Zugriffskontrollen vergeben: Mitarbeiter dürfen nur Zugriff auf die für ihre Arbeit notwendigen Informationen haben. Das kann über verschiedene Autorisierungsmethoden gesteuert werden.
  • Datenschutzrichtlinien entwickeln: Datenschutzrichtlinien regeln den Umgang mit sensiblen Informationen.
  • Datenschutzverletzungen entgegnen: Unternehmen sollten einen gut strukturierten Notfallplan etablieren, damit sie schnell und richtig auf Sicherheitsvorfälle reagieren können.

PXL Vision gegen Identitätsdiebstahl

Die Sicherheit digitaler Identitäten ist entscheidender denn je. Jedes Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche – ist verpflichtet, seine Kunden zu kennen und zu schützen. PXL Vision liefert hierbei innovative Lösungen zur Identitätsprüfung, um Identitätsdiebstahl effektiv zu bekämpfen. Unser Ansatz basiert auf dem bewährten "Know Your Customer" (KYC) Prinzip, das darauf ausgelegt ist, die Weichen gegen Identitätsdiebstahl zu stellen.

Präzision und Zuverlässigkeit durch KI-Technologie

Unsere digitalen Lösungen zur Identitätsverifikation gewährleisten, dass die Authentizität jeder digitalen Identität präzise und verlässlich überprüft wird. Unsere KI-Technologie übertrifft die menschliche Prüfung von Identitätsdokumenten hinsichtlich Effizienz und Genauigkeit, da sie selbige mit minimalem Fehlerpotenzial verifiziert.

Integrierte Betrugsprävention

Die Betrugsprävention ist Bestandteil unserer KI-gestützten biometrischen Identifizierungsverfahren. Mit PXL Vision schützen Sie Ihr Unternehmen aktiv vor Identitätsdiebstahl und Fälschungen und bewahren so die Integrität.

Zukunftsweisende techologische Weiterentwicklung

Wir entwickeln unsere Lösungen und Systeme kontinuierlich weiter, um diese an neue technologische Herausforderungen anzupassen bzw. mit diesen mitzuhalten. Seit Beginn des Jahres 2024 arbeiten wir aktiv an der Entwicklung einer Deepfake Detection. Parallel dazu wird ein neues Netzwerk zur Fraud Prevention als Produkt entwickelt. Dieses basiert auf dem Prinzip der Schwarmintelligenz und ermöglicht es uns, gemeinsam mit unseren Kunden sowie darüber hinaus Betrugsfälle zu dokumentieren und Learnings aus diesen zu ziehen.

Fazit

Da immer mehr Menschen beruflich und privat im Internet unterwegs sind, bieten sich Cyberkriminellen immer mehr Gelegenheiten, sensible Daten zu stehlen. Gleichzeitig werden die Techniken der Angreifer immer ausgefeilter. Um gegen Identitätsdiebstahl vorzugehen, müssen Unternehmen proaktiv handeln und präventive Sicherheitsmaßnahmen implementieren. 

PXL Vision liefert sichere und präzise Lösungen zur Prävention von Identitätsdiebstahl durch automatisierte Identitätsprüfungsverfahren. Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Dann kontaktieren Sie uns gerne und erfahren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen in die sichere Zukunft führen können.

 

FAQ

Welche Strafe gilt bei Identitätsdiebstahl?

Identitätsdiebstahl ist eine Straftat. Dabei drohen laut StGB Strafen von bis zu zehn Jahren Haft. Je nach Vergehen schwankt jedoch das Strafmaß.

Wer haftet bei Identitätsdiebstahl?

Sollte es zum Identitätsdiebstahl kommen, haftet in der Regel das Unternehmen, das die Dienstleistung angeboten, aber die Daten nicht ausreichend geschützt hat. Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen die eigenen und die Daten ihrer Kunden schützen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. PXL Vision hilft Ihnen gerne mit zuverlässigen Lösungen zur Identitätsprüfung weiter: Kontaktieren Sie uns einfach.

Ist Cyberkriminalität und Identitätsdiebstahl dasselbe?

Cyberkriminalität ist ein übergeordneter Begriff, der verschiedene Arten von Verbrechen im Zusammenhang mit Computern und dem Internet umfasst. Identitätsdiebstahl hingegen ist eine spezifische Form der Cyberkriminalität, bei der persönliche Daten gestohlen werden, um sich als jemand anderes auszugeben oder finanziellen Missbrauch zu betreiben.

Was ist eine digitale Identität?

Eine digitale Identität bezieht sich auf die elektronischen Informationen und Daten, die eine Person online repräsentieren. Dazu gehören Name, Benutzernamen, Passwörter, biometrische Daten und andere Identifikationsmerkmale, die zur Authentifizierung und Identifizierung in digitalen Systemen verwendet werden.

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